Was zeichnet grüne Versicherungen, Umweltbanken und nachhaltige Fonds aus?
In vielen Wirtschaftsbranchen gewinnt Nachhaltigkeit seit Jahr(zehnt)en an Bedeutung, z.B. in der Bio-Landwirtschaft, der Elektromobilität und den erneuerbaren Energien. Nachhaltige Geldanlagen sind in der Bevölkerung jedoch noch kaum bekannt und etabliert.
Informationen zur nachhaltigen Wirtschaftsweise unserer Bank oder Versicherung finden sich im Nachhaltigkeitsbericht (oder der nichtfinanziellen Berichterstattung). Während im Geschäftsbericht alle ökonomischen Zahlen und Daten dargestellt werden, zeigt der CSR-Bericht Kennzahlen und Fakten zu umwelttechnischen, sozialen und gesellschaftlichen Themen auf. Für große, kapitalmarktorientierte Unternehmen (u.a. mit mehr als 500 Mitarbeiter*innen) ist die Umwelt-Berichterstattung sogar verpflichtend.
Viele haben die Sorge, dass nachhaltige Finanzen eine schlechtere Rendite erbringen. Eine Studie[2] verdeutlicht, dass in 90% der Fälle die nachhaltigen Investments gleich gut oder besser performen als konventionelle. Weiterhin verringern nachhaltige Kapitalanlagen das Reputationsrisiko sowie die Risiken für Imageschäden und Haftungsrisiken. Beispiele sind Fukushima (Atomkraft), Deep Water Horizon (Erdöl), der VW-Diesel-Skandal oder die Bayer-Monsanto Glyphosat-Klagewelle.
Mit Umweltbanken Gutes tun
In Deutschland gibt es vier große Umweltbanken: GLS Bank, Triodos Bank, EthikBank und UmweltBank. Darüber hinaus gibt es noch Kirchenbanken und konventionelle Banken, die sich stetig nachhaltiger aufstellen (u.a. Steyler Ethik Bank, Pax-Bank eG, Sparda Bank München und das Startup Tomorrow)[1]. Die großen Umweltbanken wurden aus dem Gedanken heraus gegründet, die Gesellschaft oder die Umwelt zu schützen und zu fördern. Daher wird bei diesen Banken Geld nicht in Wirtschaftsbranchen investiert, die als nicht-nachhaltig definiert sind (bspw. Atomkraft). Im Gegenteil, das Geld fließt gezielt nur in nachhaltige Branchen, bspw. Solar-Projekte oder in Bio Betriebe. Jährlich wird möglichst transparent berichtet, welche Projekte und Unternehmen Kredite erhalten haben.
Bankenvergleich zur Nachhaltigkeit
Im Fair Finance Guide [2] Deutschland kannst Du nachsehen, wie nachhaltig Deine Bank ist.
Wie kann eine Versicherung »nachhaltig« sein?
Die erste Antwort ist: Als Verwalter von Kapital geben Versicherungen große Impulse, wie sich unsere Zukunft entwickeln wird. Allein in Deutschland haben Versicherungen über 1,7 Billionen € [5] zur Risikoabsicherung angelegt. Es ist entscheidend, ob dieses Geld in Kohlekraftwerke und Erdölförderung oder in erneuerbare Energien fließt. Die zweite Antwort ist: Bei versicherten Schäden zahlt die Versicherung den entsprechenden Schadenbetrag für eine Sache gemäß »gleicher Art und Güte«. Dies bedeutet, dass eine Gasheizung wieder durch eine Gasheizung ersetzt wird. Doch es macht Sinn, bei einem Schaden das Produkt durch eine möglichst umweltfreundliche und fair produzierte Alternative zu ersetzen! Daher bieten einige Versicherungen Mehrleistungen für einen nachhaltigen Schadenersatz an, z.B. die NV Versicherung, ONE Insurance, Ostangler Versicherungen, Schwarzwälder Versicherung und Waldenburger Versicherung.
Nachhaltigkeit von Versicherungen im Vergleich
Welche Versicherungen wirtschaften nachhaltiger als andere? Das untersucht die Greensurance Stiftung in Kooperation mit der Hochschule für Technik Stuttgart, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Die größten Versicherungen sowie grüne Pioniere am Markt werden im NATIVE Nachhaltigkeitsvergleich bewertet.
