Preise versus Kosten

Was ist der Preis eines Produktes? Weniger ist mehr!?
Der Ladenpreis eines Produktes entspricht nicht den Kosten des Gekauften. Auch „externe Kosten“ wie Umweltverschmutzung und indirekte Auswirkungen müssten mit einberechnet werden. Als Verbraucher haben wir die Wahl, was wir kaufen. Als Orientierung gibt es Siegel für nachhaltigen Konsum. Aber auch das „wie viel“ spielt eine Rolle. Muss es immer mehr sein, was wir besitzen? Oder gibt es auch Alternativen wie Teilen oder Tauschen?

Preis ist nicht gleich Kosten
Wir gehen davon aus, dass der (Laden-)Preis eines Produktes bzw. einer Dienstleistung den Kosten des Gekauften entspricht. Das ist nur selten der Fall. Einige Kosten sind nicht immer im Produkt enthalten, z.B. die Umweltverschmutzung eines Flusses durch Abwassereinleitung, die Ausbeutung von Menschen oder die langfristigen Kosten des Klimawandels. Diese »externen Kosten« werden nicht dem Käufer zugeordnet, sondern werden auf die Allgemeinheit (Steuerzahler), andere Länder, Menschen oder zukünftige Generationen verlagert.

Weniger ist mehr?!
Im Supermarkt stehen uns über 30 Marmeladen und oft über 40 Schokoladen zur Auswahl. Doch eine große Auswahl lähmt uns und wir sind überfordert die richtige Entscheidung zu treffen. Unser heutiger Konsum kann belastend sein. Daher entwickeln sich immer mehr Verleih-Angebote. Und auch der Trend zu Minimalismus, Kleidertauschtreffen und Schnippelpartys zeigen eine Gegenbewegung zu unserer Überflussgesellschaft.

CO2-Preis
Die CO2-Steuer und der Emissionshandel sind Beispiele, um externe Kosten in die Preisfindung für Produkte verpflichtend aufzunehmen. Jedoch müsste der CO2-Preis bzw. eine CO2-Steuer 180 € pro Tonne CO2 betragen[3], um effektiv zu sein. Viele Länder der Welt haben bereits einen CO2-Preis als Steuer oder Handelssystem[4] eingeführt, wenn auch einen noch zu geringen.

Keine Kohle für die Kohle
Banken, Versicherungen und Fonds sind durch Aktien, Anleihen bzw. Kreditvergabe im großen Stil für den weiteren Ausbau von Kohle, Erdgas und Erdöl als fossile Energielieferanten verantwortlich. Doch wir müssen diese fossilen Brennstoffe in der Erde belassen, denn anders als nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) erhöhen diese bei Verbrennung die Kohlenstoffdioxid-Konzentration (CO2) in der Luft (z.B. Heizen mit Erdgas, Autofahren mit Benzin / Diesel sowie Fliegen mit Kerosin). Dadurch wird es auf der Erde immer wärmer: um bis zu 6 Grad bis 2100 [7].

Ein wichtiger Meilenstein zum Klimaschutz war das Pariser Abkommen. 2016 unterzeichneten 187 Staaten [9], dass die Erwärmung der Erde auf unter 1,5 °C begrenzt werden soll [10]. Zeitgleich haben Unternehmen freiwillig den Paris Pledge unterzeichnet und versprochen, aus der Kohle auszusteigen (= Divestment).

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